Nun gut, “rockt” mag nicht ganz zu Gioachino Rossini passen, aber was die Kantorei Zeitz unter der Leitung von Kantorin Johanna Schulze am 23. September in der Michaeliskirche bot, war wahrhaft großartig. Zu hören war die “Petite Messe solennelle” des italienischen Meisters, den man sonst eher in Verbindung mit Opern bringt.
Eine der Besonderheiten: Begleitet werden Chor und Solisten mit einem Flügel und mit einem Harmonium. Eine Herausforderung für Ohren, die sonst große Werke eher mit Orchesterbegleitung hören — aber eine wohltuende, faszinierende Überraschung, die zu entdecken sich lohnte.
Unterstützt wurde die Kantorei von den Solisten Sara Mengs (Sopran), Saskia Klumpp (Alt), Jeffery Paul Krüger (Tenor) und Daniel Blumenschein (Bass). Am Flügel brillierte Kyra Steckeweh und das Harmonium ließ Matthias Müller erklingen.
Für Johanna Schulze war die Messe das erste große Werk nach ihrem Stellenantritt in Zeitz. Und sie hat damit ein beeindruckendes musikalisches Zeichen gesetzt, das schon voller Spannung und Vorfreude auf die nächsten Werke warten lässt.
Kraftvoll, sanft, klar, geheimnisvoll, sphärisch klingend und irdisch tanzend sangen und spielten sich Chor und Solisten in die Herzen der rund 200 Zuhörerinnen und Zuhörer. Ob der Ruf nach Gottes Erbarmen im Kyrie, das Lob Gottes im Gloria, ob Glaubensbekenntnis oder das Lob der Engel im Sanctus — Chor und Solisten nahmen durchgehend spannungsvoll hinein in das Geschehen des Gottesdienstes — nichts anderes ist die Messe. Als der letzte Akkord nach der Friedensbitte “Dona nobis pacem”, senkte die Stille im Kirchenraum das Werk noch tiefer in die Herzen der Zuhörer. Glockenläuten hatte dass das Konzert eröffnet und stand auch am Ende. Gottesdienstliche Musik. Dann aber brach der wohlverdiente Applaus los und belohnte Musiker und besonders die Kantorin für ihre wunderbare Leistung.
Rossini rockt
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