Dieser Tage hatte ich eine interessante Fehlermeldung auf meinem Computer. Per E‑Mail hatte ich Gemeindebriefmaterial bekommen und wollte das Dokument öffnen. Meldet das Programm: „Die Datei XY kann nicht geöffnet werden, da ihr Inhalt Probleme verursacht.“ Ich stelle mir vor, das würde als Hinweis auf den Weihnachtsgeschenken stehen. Na, das wär‘ aber äußert dumm.
Obwohl: Gehen wir mit Weihnachten und dem Geschenk Gottes nicht manchmal so um? Die Lichterstimmung und vielleicht noch das heimelige Gefühl eines Heiligabendgottesdienstes nehmen wir gerade noch an. Aber nehmen wir das Geschenk Gottes in unser Herz hinein und packen es aus?
Gott wird Mensch. Das muss ja — nein, keine Probleme verursachen. Das Öffnen dieses Geschenks aber hat tatsächlich zum Ziel, alles zu verändern — uns selbst zu verändern. Insofern bleibt es nicht folgenlos, wenn wir uns da ran wagen.
Was passieren könnte? Gott könnte Teil unseres Alltags werden wollen. Also nicht nur Heilig Abend oder gelegentlich sonntags, nein, alle Tage wäre er bei uns. Gott könnte uns eine neue Sicht auf unseren Nächsten geben wollen, nicht nur auf die, mit denen wir gut können, sondern auch auf die, denen wir lieber aus dem Weg gehen. Gott könnte uns unsere Schuld vergeben und das abnehmen, was wir im Herzen mit uns herumtragen. Was aber heißt: wir müssten ihn da erst einmal ranlassen.
Wenn ich mir das so anschaue, dann ist das alles gar nicht so gefährlich, im Gegenteil: Das wär‘ doch was, wenn jemand einen Begleiter an seiner Seite hätte, der mit seinem Heiligen Geist, mit seinen Engeln, in seiner Liebe und Güte und Kraft mit ihm unterwegs wäre. Das wär‘ doch was, wenn jemand dazu fähig würde, anderen in Liebe und Freundlichkeit und Klarheit zu begegnen und so die Welt um sie oder ihn herum ein Stück heller würde. Das wär‘ doch was, wenn jemand lachen und strahlen könnte, weil ihn sein Versagen nicht mehr drückt und er oder sie Lasten loswird, die den Blick verdunkeln.
Wäre? Nein, das wird so, wenn wir Gottes Geschenk nach dem Heiligabendgottesdienst nicht in der Kirche liegen lassen, sondern mit uns nehmen und auspacken, wenn wir Jesus Christus in unserem Herzen mit uns tragen.
Probieren wir‘s aus.