„Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet …“
Gedanken zum Buß- und Bettag
Buße ist eine Herzensangelegenheit. Der Buß- und Bettag steht oft unter dem Zeichen von Zwang und kirchlich-moralischen Forderungen — denken vielleicht manche: Du musst zur Beichte gehen. Du musst Asche auf dein Haupt streuen, all die Zeichen mittelalterlicher kirchlicher Reue auf dich laden, die wir uns heute so ausmalen.
Ganz anders Gottes Vorstellung davon. Er lädt uns ein: „Wenn ihr mich sucht – von ganzem Herzen sucht – dann lasse ich mich gewiss und gerne von euch finden.“ (Jeremia 29,11–14)
Denn wir sind es, die manchmal selbst nicht weiterwissen. Wir sind es, die sich nach neuen Lebensmöglichkeiten sehnen. Wir brauchen es, dass ein anderer uns verzeiht, was wir uns selbst nicht verzeihen können, damit wir frei werden von dem, was uns bedrückt.
Oft versäumen wir, genau hinzuhören, nachdem das Wörtchen „Buße“ gefallen ist. Wir denken dann schon den Satz weiter – und unser Gefühl täuscht uns: „Tut Buße, denn das Gericht steht vor der Tür.“
Aber nein, es heißt ganz anders. Warum wir umkehren und unser Herz erneuern sollen? Warum es sich lohnt, Gott von ganzem Herzen zu suchen?
Weil das Himmelreich vor der Tür steht: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbei gekommen.“ (Matthias 3,1.2)
Sehnt sich unser Herz nicht danach, dass der Himmel uns berührt und wir neue Kraft, neue Freude, neuen Mut bekommen? Dass Gott selbst unser Begleiter ist, Jesus an unserer Seite ist?
Dazu brauchen wir nur einmal stillzustehen und uns umzudrehen – das meint Buße: Dreht euch mal um, schaut zum Himmel auf, wendet den Blick und wendet den Sinn, dann seht ihr, wie nah euch Gott schon längst ist.
Unser Herz sehnt sich nach dem Himmel – und Gott steht mit seinem himmlischen Reich schon direkt an unserer Seite.
Noch ein paar Bilder aus Aylsdorf:
Keilissicht/Gesehen/Taizé-in-Aylsdorf